Das Ruhr Gebiet

Der Wandel des Ruhrgebiets im Lauf der Zeit

Die Entwicklung des Ruhrgebiets

Das Ruhrgebiet verbindet man auch heute häufig noch mit einem Gebiet, in dem es zahlreiche rauchende Schornsteine und viele Industrieanlagen gibt. Doch das Ruhrgebiet hat seit dem 18./19. Jahrhundert einen beeindruckenden Wandel durchgemacht. Aus dem dreckigen Ruhrpott, wie die Region auch bezeichnet wird, hat sich ein Gebiet entwickelt, dass ein breites und attraktives Kultur- und Freizeitangebot vorweisen kann.

Das Ruhr Gebiet
Das Ruhr Gebiet

1. Das Ruhrgebiet und die Industrialisierung

Der Bergbau im Ruhrgebiet zur Industrialisierung erlebte einen immensen Aufschwung, nachdem die Dampfmaschine entwickelt wurde. Die Bergarbeiter hatten nun die Möglichkeit, mit dieser Erfindung das Grundwasser aus dem Stollen zu pumpen und auch niedrig gelegene Bergwerke konnten nun erschlossen werden. Da zu dieser Zeit auch zahlreiche neue Fabriken für die Stahlerzeugung errichtet wurden, stieg die Nachfrage nach Kohle stark an. 1847 kam die Köln-Mindener Eisenbahn zum Einsatz, so dass nun ein schneller Transport der Erzeugnisse möglich war. Die Region entwickelte sich rasant zu einer montanindustriellen Stadtlandschaft, während sie vorher sehr landwirtschaftlich geprägt war. Zur Zeit des 1. und 2. Weltkrieges war das Ruhrgebiet das Zentrum für die Waffenherstellung der Nationalsozialisten. Durch den Aufschwung stiegen auch die Bevölkerungszahlen rasch an. Von 1850 bis 1925 stieg die Anzahl der Menschen von 400 000 auf 3,8 Millionen an.

Da all die Bewohner und Zuwanderer untergebracht und versorgt werden mussten, entstanden neue Häuser, Straßen und Gebäude für das Gewerbe. Leider geschah dies sehr unkontrolliert, so dass der Siedlungsverband des Ruhrgebiets im Nachhinein versuchte, etwas Ordnung in das Wachstum zu bringen. 1950 verzeichnete die Bergbaubranche 494 000 Beschäftigte und das Wirtschaftswunder des Ruhrgebietes erlebte seinen Höhepunkt.

Deutschland und Ruhr
Deutschland und Ruhr

2. Nach dem Aufschwung kam die Krise

Da Kohle, die aus anderen Ländern importiert wurde, wesentlich günstiger war und 1960 der erhöhte Bedarf an Erdölprodukten zu Absatzschwierigkeiten führte, kam es zur Schließung der ersten Zechen. Nach dem Einsatz von Erdgas wurden weitere Zechen geschlossen, so dass sich die Zahl bis 1976 von 148 auf 35 verringerte. Nur noch 150 000 Bergarbeiter wurden beschäftigt. Als es in den 1970er Jahren zur Weltwirtschaftskrise kam, erlebte die Stahlerzeugung einen Einbruch. Hier mehr lesen: ACA Deutschland. Durch die Entwicklung von besseren Verfahren für die Erzeugung von Stahl, kam es in vielen Betrieben zu einer Überkapazität. In Duisburg verloren daraufhin von 1980 bis 1992 42,5% der Arbeiter ihren Job. 1997 schlossen sich Thyssen und Krupp zu „Thyssen Krupp Stahl“ zusammen und es fielen weitere Arbeitsplätze weg. Der Standort in Dortmund wurde daraufhin vollständig geschlossen.

Die Entwicklung Deutschlands
Die Entwicklung Deutschlands

3. Das heutige Ruhrgebiet

Die Entwicklung des Ruhrgebiets führte dazu, dass mittlerweile nur noch ein paar wenige der Zechen übrig geblieben sind. Doch auch diese werden vermutlich 2018 geschlossen, da der Bund und das Land die Subventionen für den Bergbau einstellen werden. Mittlerweile sind mehr als Zwei Drittel im Dienstleistungssektor angestellt. Durch die verkehrsgünstige Lage und ein gutes ausgebautes Streckennetz sorgen dafür, dass viele Betriebe davon profitieren. Auch der Bau von Gründer- und Technologiezentren sorgen heute dafür, dass das Ruhrgebiet ein attraktiver Standort ist. Hier mehr lessen.

Weiterhin hat sich auch das Bild der grauen und tristen Industrieregion mittlerweile gewandelt. Seitdem in den 1960er Jahren das Konzept der regionalen Grünzüge entworfen wurde, verfügt das Ruhrgebiet über zahlreiche Grünflächen. Ganze 18 Prozent der Fläche im Ruhrgebiet sind bewaldet. Von Nord nach Süd zieht sich zum Beispiel ein etwa zwei Kilometer breiter Grüngürtel, der die Städte voneinander trennt. Da diese Flächen ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung sein sollen und auch zum Teil landwirtschaftlich genutzt werden, dürfen darauf keine neuen Gebäude errichtet werden.

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